Am 1. Februar ergriff die burmesische Armee in einem Putsch die Macht, indem sie Aung San Suu Kyi, die bis dato amtierende Regierungschefin von Myanmar, zusammen mit führenden Parteimitgliedern inhaftierte und daraufhin das Kriegsrecht ausrief.
Seit jenem Tag sind Hunderttausende Burmesen auf die Straßen gegangen, um gegen diesen Akt der Willkür zu demonstrieren. Die Proteste halten seither an und haben nach zwei Monaten mindestens 500 Tote gefordert und zu mehr als 2.600 Festnahmen geführt.
Wir arbeiten bereits seit 2014 mit Betrieben in Myanmar zusammen und lassen derzeit in zwei Fertigungsstätten in der Stadt Yangon (erfahren Sie hier mehr über unsere transparente Lieferkette) für uns produzieren. Auch die Qualitätskontrolle für diese Produkte erfolgt direkt vor Ort, durchgeführt von einem unserer burmesischen Mitarbeiter.
Sobald uns die Nachricht über diese Vorgänge erreichte, haben wir uns mit unseren Kontakten und Lieferanten vor Ort in Verbindung gesetzt, um uns ein Bild über die Situation im Lande und die Bevölkerung zu machen und um unsere Unterstützung, wo immer es möglich ist, anzubieten. Trotz der mangelhaften und eingeschränkten Internetverbindung in Myanmar, die teilweise vom Militär abgefangen wird, gelang es uns mit den Fabrikbesitzern, den lokalen Einrichtungen und unserem burmesischen Qualitätskontrolleur stets in Kontakt zu bleiben.
Eine wichtige Rolle, um über die Situation unserer Mitarbeiter in Myanmar auf dem Laufenden zu bleiben, spielen die Fair Wear Foundation und andere Unternehmen, die wie wir mit burmesischen Fabriken zusammenarbeiten. Durch kontinuierliche Updates können wir wichtige Informationen austauschen und mögliche Verletzungen der Rechte der Mitarbeiter überwachen.
Wir sind über die Eskalation der Gewalt und die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Fabrikarbeiter besorgt und es ist uns über das berufliche hinaus ein Anliegen, dass die Rechte der Bürger gewahrt werden, dass sie sich frei entscheiden können, ob sie an den Demonstrationen teilnehmen wollen, oder nicht. Es ist uns wichtig, dass ihre Gehälter trotz Bankschließungen regelmäßig ausgezahlt werden und dass es keine Konsequenzen gibt, wenn sie aufgrund von Straßensperren oder gefährlichen Situationen nicht zur Arbeit gelangen können.
Bevor wir unsere Zusammenarbeit mit den ansässigen Fabriken gestartet haben, haben wir ein fortschrittliches Due-Diligence-Programm implementiert, um sicherzustellen, dass die Lieferanten weder Kinderarbeit einsetzen noch eine Verbindung zum Militär haben. Wie alle anderen Glieder in unserer Produktions- und Logistikkette, haben sich auch diese Fabriken an unseren Verhaltenskodex gehalten und verpflichten sich, sichere und menschenwürdige Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiter zu garantieren.
Wir sind bestrebt die Zusammenarbeit mit den Fabriken vor Ort fortzuführen, aber gleichzeitig erwägen wir mögliche Alternativen, da sich die Fortführung der Lieferkette aufgrund der unsicheren Lage und der Schließung von Banken zunehmend schwierig gestaltet. Wir bleiben nach wie vor mit den Lieferanten und den Menschen vor Ort in engem Kontakt, da es uns ein Anliegen ist die Einwohner Myanmars und die dortige Wirtschaft so gut wie möglich zu unterstützen.